Ein Hoch auf Künstlerinnen weltweit
Ob Musik-, Kunst- oder Filmszene: Es gibt viele erfolgreiche Künstlerinnen. Lange Zeit war es
für Frauen allerdings schwierig, diesen Karriereweg einzuschlagen.
Von Kunstakademien waren Frauen lange Zeit ausgeschlossen
Ob Charlize Theron, Louise Bourgeois, Jenny Saville, Christina Aguilera, Lady Gaga, Adele, Beyoncé, Katherine Jenkins, Nicole Kidman, Jodie Foster, Scarlett Johansson oder andere mehr: Wer die Namen zeitgenössischer Künstlerinnen studiert, findet viele mit Weltformat. Heute scheint das selbstverständlich. Aber noch bis fast Mitte des 20. Jahrhunderts war für Frauen der Wunsch, Künstlerin zu werden, schwer zu realisieren. Von Kunstakademien waren Frauen sogar bis nach dem Ersten Weltkrieg ausgeschlossen. Und selbst, als sich diese allmählich für sie öffneten, gab es hitzige
Diskussionen über ihre «kreative Eignung».
Malerinnen von Weltformat nannte man zu ihrer Zeit «Malweiber»
«Malweiber» nannte man Künstlerinnen wie Käthe Kollwitz oder Paula Modersohn-Becker. Und dies, obwohl die beiden inzwischen zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts zählen. Käthe Kollwitz wurde seinerzeit für die «kleine goldene Medaille» vorgeschlagen. Aber Kaiser Wilhelm II. lehnte das ab, weil er die Auszeichnung
nicht durch eine Preisträgerin «herabwürdigen» wollte.
Musizierverbot und Einschränkungen der Musikinstrumente für Frauen
Noch schwerer hatten es Tänzerinnen, Sängerinnen und Musikerinnen. Denn bis zum 18. Jh. gab es in vielen katholisch geprägten Gesellschaften ein generelles Musizierverbot für Frauen. In protestantischen Gegenden galten für Frauen nur Klavier, Zupfinstrumente und Glasharmonika als salonfähig, während man Blas- und Schlaginstrumente sowie Instrumente wie Orgel oder Cello wegen der damit verbundenen Beinarbeit als unschicklich erachtete. Zwar fehlte es nicht an talentierten Frauen. Aber sie blieben im Schatten ihrer männlichen Kollegen und wurden erst
in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wahrgenommen.
Die ersten Harry Potter-Bücher verbargen den Vornamen der weiblichen Autorin
1997 zeigte sich am Beispiel der mittlerweile weltbekannten Harry Potter-Bücher, dass Vorurteile hartnäckig sind. Denn der Verlag, der die Bücher herausbrachte, riet der Autorin Joanne Rowling, nicht unter ihrem weiblichen Vornamen aufzutreten. Dies, weil man fürchtete, dass Jungen ungern Bücher lesen, die von einer Frau verfasst worden waren. Entsprechend erschienen die ersten Harry Potter-Bände in Grossbritannien unter dem Autorennamen J.K. Rowling. Bis heute wurden die Harry Potter-Romane in 70 Sprachen übersetzt. Und Joanne K. Rowling gehört
zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen der Geschichte.
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