Weihnachten - heute beliebt, einst mancherorts verboten
Kennen Sie unser Weihnachtsfest? Wussten Sie z.B., dass es in Genf, England und den USA eine Zeitlang verboten war? Hier erfahren Sie, warum.
Weihnachten - Sieg des Lichts über das Dunkel
Das Datum des Weihnachtsfests ist heidnischen Ursprungs.
Am 25. Dezember feierte man im alten Rom den Geburtstag des Sonnengottes «Sol Invictus», weil dieser Tag als damalige Wintersonnenwende galt.
Dann haben die frühen Christen das Datum für das Fest der Geburt Jesu übernommen. Und schon ab 336 ist der 25. Dezember als christlicher Feiertag belegt.
Lange Zeit galt dieses Datum als Weihnachtstag, bis im 16. Jh. die Reformatoren auftauchten.
Diese erinnerten sich an dessen heidnischen Wurzeln und lehnten es grundsätzlich ab.
In Genf und Schottland jedenfalls wurde das Weihnachtsfest im 16. Jahrhundert verboten.
Apropos Wintersonnenwende
Sie galt als besonders bedeutungsvoll, weil die Sonne danach wieder länger scheint und die einst stark von der Natur abhängigen Menschen auf wärmere Zeiten und fruchtbare Äcker hoffen durften.
Darum verkörperte die Wintersonnenwende Leben und Auferstehung. Heute findet diese am 21. oder 22. Dezember statt.
Aber früher fiel sie laut dem Julianischen Kalender auf den 25. Dezember. Deshalb feierte man an diesem besonderen Datum nicht nur den Geburtstag des Sonnengottes.
Vielmehr legte man auch die Geburt Jesu und damit das christliche Weihnachtsfest auf dieses Datum fest.
Weihnachtsverbot auch in England und den USA
In England umfasste das Weihnachtsfest nicht nur den Gottesdienst, sondern auch Tanz, Trinkgelage und Glücksspiel.
Deshalb erliess das Parlament 1647 ein Weihnachtsverbot. Nach 1660 wurde dieses nicht mehr angewendet, aber einen Aufschwung erlebte das Fest erst im 19. Jahrhundert.
Das gilt auch für die USA. Denn in Gegenden mit Presbyterianern, Mennoniten, Puritanern und Quäkern gab es bis ins 19. Jahrhundert kein Weihnachtsfest.
Dann haben sich die christlichen Glaubensrichtungen doch noch damit angefreundet – und die europäischen Protestanten gar so gut, dass sie Adventskranz und Weihnachtsbaum einführten.
Weihnachten anderswo
In England ist an Weihnachten immer und vor allem noch «Partytime», und auch in Japan, obwohl dort Weihnachten kein offizieller Feiertag ist.
In Polen wird als Zeichen der Gastfreundschaft oft ein Gedeck mehr als benötigt aufgelegt.
In Südamerika werden Geschenke durch das Jesuskind, den «alten Hirten» oder den Weihnachtsmann via Leiter oder sogar per Trampolin in die Häuser gebracht.
Und in Finnland bringt Joulupukki die Gaben, während seine Frau Joulumuori das beste Weihnachtsporridge kocht.
Apropos Datum: Koptische und russisch-orthodoxe Christen feiern Weihnachten nach dem julianischen Kalender erst am 7. Januar.
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