Aus dem Leben einer Schweizer Blumenproduzentin
Wie und was produzieren Schweizer Blumenproduzent*innen? Wir haben uns mit
Helen Mötteli vom Fleurop-Partnergeschäft «Bluemehuus Mötteli + Co.» aus
Turbenthal unterhalten.
Frau Mötteli, wie finden Sie unsere Idee von Sträussen und Gestecken mit Schweizer Saisonblumen von Februar bis Oktober?
Ich finde es eine gute Zeit, weil das Angebot da wirklich riesig ist. Allein bei uns gibt es da z.B. Tulpen, Ranunkeln, Bartnelken, Glockenblumen, Pfingstrosen, Dahlien, Chrysanthemen, Hypericum, Skabiosen, Matricarien, Nigella, Wiesenknopf, Gräser, Lisianthus, Sonnenblumen, Zinnien, Limonium, Hortensien, Schafgarben, Färberdisteln, Celosien, Stachys, Sedum, Veronica, Bischofskraut, verschiedene Minzarten sowie
– ganzjährig – Gerbera und Alstroemerien, um nur einige zu nennen.
Wie produzieren Sie, im Freiland oder Gewächshaus? Und wer sind Ihre Abnehmer*innen?
60% unserer Produktion wächst im Freiland, 40 % in Gewächshäusern.
Mit unseren Produkten beliefern wir hauptsächlich Schweizer Blumenbörsen.
Zudem verkaufen wir sie im eigenen Blumengeschäft.
Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit?
Uns ist sie sehr wichtig. Denn nur, wenn wir die Natur schützen, ist unser Überleben gesichert. Deshalb haben wir unser Hausdach mit einer Photovoltaik-Anlage versehen. Diese liefert Energie für unseren Betrieb. Nicht nur für das Blumengeschäft, sondern auch für Lüftung, Heizung und Umwälzpumpen in den Gewächshäusern. Zu Spitzenzeiten brauchen wir zwar zusätzliche Energie vom Netz. Dafür speisen wir dann, wenn wir mehr Energie produzieren als wir verbrauchen, die überschüssige Energie ins Netz ein.
Zudem haben wir im Frühling 22 die ersten Versuche im Bioanbau gestartet.
Wie steht es mit Pestiziden und Bewässerung?
Pestizide verwenden wir gar nicht gerne. Deshalb arbeiten wir mit
Effektiven Mikroorganismen, die wir regelmässig ausbringen, um die
Pflanzen zu stärken. Seit wir diese verwenden, sind unsere
Schnittblumenkulturen viel resistenter gegen Schädlinge. Was
hingegen die Bewässerung anbelangt, arbeiten wir auch schon
seit langem und primär
mit Regenwasser, welches wir in einem Becken sammeln.
Wie sehen Sie den Stellenwert von Schweizer Blumen beim Publikum?
In der Food-Szene ist regional und saisonal ja schon sehr bekannt
und beliebt. Deshalb glaube ich, dass auch bei den Blumen ein
Umdenken stattfinden wird. Gut ist, dass sich Fleurop dafür
stark macht. Denn es braucht ein gutes Marketing.
Und da ist Fleurop ja stark, das hat sie mehrfach bewiesen.
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