So heisst der Indian Summer anderswo
Die herbstliche Farbenpracht begeistert überall, wo sie zu sehen ist. Aber sie hat die unterschiedlichsten Namen.
Altweibersommer
In der Deutschschweiz heisst der Indian Summer «Altweibersommer».
Das ist auch in Deutschland, Estland, Finnland, Litauen, Österreich, Polen, Russland, der Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik, der Ukraine und Ungarn und der Fall.
Offenbar leitet sich dieser Ausdruck von den Spinnennetzen ab, deren Fäden im Herbst besonders gut sichtbar sind, weil sich der frische Tau darin fängt.
Da diese grau-weiss sind, erinnern sie an das Haar alter Frauen. Gerechterweise soll hier erwähnt werden, dass auch Männerhaar – soweit überhaupt vorhanden – im Alter weiss oder grau wird.
Aber es ist meist kürzer. Vielleicht ist dies der Grund, wieso es nicht zum Altmänner- oder Alteleutesommer kam.
Heiligen-Sommer
Manche Länder benennen diese Jahreszeit aber auch nach Heiligen, die im Herbst ihren Namenstag haben. So z.B. Schweden, wo man sie nach der heiligen Birgitta «Brittsommar» (Sommer der Birgitta) nennt.
In Serbien heisst sie «Miholjsko leto» und in Spanien «Veranillo de San Miguel», was in der jeweiligen Sprache Sommer des Michael bedeutet, weil im Oktober der heilige Michael gefeiert wird.
Aber dann gibt es natürlich mit «Estate di San Martino» auch noch den Sommer des heiligen Martin, die italienische Version.
Merkwürdige Namen
Nicht zuletzt gibt es für den Indian Summer auch Namen, die man sich nur schwer erklären kann.
Wie z.B. in Irland den «Gänsesommer», weil in dieser Zeit die gemästeten Gänse gegessen werden.
Dann gäbe es aber in Spanien auch noch den «kleinen Sommer des Quittenbaums», der vermutlich mit der späten Reife der Quitten zu tun hat.
Oder den «Pastirma-Sommer» der Türkei, der damit erklärt wird, dass der Spätherbst als die beste Zeit für die Zubereitung dieser türkischen Fleischspezialität gilt.
Nun ja, Indian Summer ist vielleicht doch romantischer, oder?
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